20.11.2010
BURMA
Bomben unter Hoteltisch entdeckt
In einem Hotel in der burmesischen Stadt Rangun sind
vier Zeitbomben gefunden und entschärft worden.
Ein «pflichtbewusster Bürger» habe die Behörden auf zwei verdächtige Pakete gemacht, berichtete die staatliche Zeitung «Myanma Ahlin» am Freitag. Die Sprengsätze seien unter einem Tisch in dem Hotel im Stadtzentrum versteckt gewesen. Sprengstoffexperten hätten die Bomben am Mittwoch entschärft.
In Burma werden relativ selten Anschläge verübt, in diesem Jahr detonierten jedoch schon mehrere Sprengsätze, drei davon in Rangun. Dabei wurden neun Menschen getötet und 170 verletzt. Die Militärregierung macht für die Anschläge zumeist die Exilopposition verantwortlich.
Der jüngste Sprengstofffund folgte nur wenige Tage nach der Entlassung von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi aus sieben Jahren Hausarrest am Samstag. Eine Woche zuvor hatte die Militärjunta die erste Parlamentswahl seit 20 Jahren abgehalten.
Bisher veröffentlichte Ergebnisse deuten wie erwartet auf einen Sieg der von der Junta unterstützten Union Solidarität und Entwicklung (USDP) hin.
http://www.20min.ch/news/ausland/story/B...tdeckt-15593172
HADSCH
Mekka stank zum Himmel
Der diesjährige Hadsch ist ohne ernsthafte Zwischenfälle zu Ende gegangen.
Doch die Menschenmassen sowie fehlende Sauberkeit und Hygiene
bereiten den saudischen Behörden grosse Sorgen.
Die unheilige Seiten des Hadsch: Zuviele Pilger, zuwenig Unterkünfte
und Sanitäreinrichtungen. (Bild: Reuters/Mohammed Salem)
Der Emir von Mekka, Prinz Chalid al-Faisal, räumte an einer Pressekonferenz am Donnerstag «zahlreiche Sorgen» im Zusammenhang mit der islamischen Pilgerfahrt ein, berichtet der britische «Guardian». In seltener Offenheit erklärte er, dass trotz staatlicher Milliardeninvestitionen Probleme wie Überfüllung, Sauberkeit und Hygiene bisher nicht vollständig gelöst werden konnten: «Wir machen uns grosse Sorgen um Pilger, die im Freien übernachten, illegale Pilger und die Hygiene der heiligen Stätten.»
«Wir müssen noch einmal über die Bücher, wie wir das in Zukunft besser lösen können. Wie der Wächter der beiden heiligen Moscheen (König Abdullah) betonte, bleibt die Überfüllung auf der Route zwischen Mekka und Mina sowie in der grossen Moschee das drängendste Problem», sagte der Emir.
[align=center]Jedes Jahr mehr Pilger
Jedes Land darf gemäss der Grösse seiner muslimischen Bevölkerung Pilger nach Mekka schicken. «Das Problem ist, dass die Bevölkerung jedes Jahr anwächst. Ich weiss nicht, wie lange wir in der Lage sein werden, die stetig steigenden Pilgerzahlen zu beherbergen.» In diesem Zusammenhang kündigte er auch scharfe Strafen gegen Reiseagenturen an, die Pilgern illegalen Zutritt zu den heiligen Stätten verschaffen.
Zeitgleich mit dieser Pressekonferenz und nur wenige Meter entfernt kauerten Tausende Pilger auf der Strasse mit wenig mehr als einem Stück Karton, um sich vor der glühenden Sonne zu schützen. Der Gestank an den heiligen Orten, speziell Arafat, Mina und Muzdalifah, war manchmal schlicht unerträglich. Wie genügend Toiletten und Duschen für knapp drei Millionen Menschen bereitgestellt werden sollen, ist in der Tat schwer vorstellbar.
Auf konkrete Projekte angesprochen, die den wachsenden Pilgerstrom bewältigen sollen, sagte der Emir, im Bereich Erweiterung und Weiterentwicklung sei alles möglich. Wie viel der Hadsch Saudiarabien kostet, wollte er auch nicht kommentieren, ausser: «Kein Budget ist gross genug.»
http://www.20min.ch/news/ausland/story/M...Himmel-18070356
Züchter pflanzt Cannabis für Enten an
PARIS
Ein Entenzüchter in Frankreich, der es besonders gut mit seinen Vögeln meinte
und sie deshalb mit Cannabis fütterte, ist zu einem Monat Gefängnis auf Bewährung
und 500 Euro Geldstrafe verurteilt worden.
Der Mann hielt fest, Cannabis als Entwurmungsmittel für Enten eingesetzt zu haben. Bild: Keystone
Er habe den indischen Hanf nur angepflanzt, um seine 150 Enten zu entwurmen, sagte der über 60-jährige Angeklagte vor dem Gericht im westfranzösischen Rochefort. «Es gibt kein besseres Entwurmungsmittel für sie, ein Spezialist hat mir das empfohlen», rechtfertigte er sich weiter. Er selbst rauche allerdings auch ein bisschen.
Die Polizisten, die durch Zufall die Drogen bei dem Entenzüchter zu Hause entdeckt hatten, sagten aus, bisher hätte ihnen noch niemand solch eine Ausrede für den Cannabis-Gebrauch aufgetischt.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643988
Drei tote Entführungsopfer
MOUNT VERNON/NEW YORK
Eine Woche haben die Menschen in Ohio gehofft, gefürchtet, gebetet.
Umsonst: In einem hohlen Baum sind die Leichen von drei Entführungsopfern
gefunden worden, darunter ein Elfjähriger.
In diesem Haus wurde das Mädchen befreit. Bild: Keystone
Zuvor war dessen Schwester unter dramatischen Umständen aus der Hand des Entführers befreit worden. Wie genau es zu der Tat kam und warum gerade eine Frau, ihre beiden Kinder und eine Freundin die Opfer wurden, war auch am Tag 10 nach der Entführung nicht klar.
Am Donnerstag der vergangenen Woche hatte der Geschäftsführer einer Eisbar nach seiner Angestellten sehen wollen, weil sie zwei Tage nicht zur Arbeit gekommen war.
In dem Haus der 32-Jährigen in dem Örtchen Howard, nur ein paar Hundert Einwohner gross, fand er niemanden, dafür Blutspuren.
Der Sheriff von Knox County, einem ländlichen Kreis nordöstlich von Ohios Hauptstadt Columbus, startete sofort eine Suchaktion. Neben der 32-Jährigen waren auch eine neun Jahre ältere Freundin und die beiden Kinder im Alter von 13 und 11 Jahren verschwunden.
Während Verwandte und Nachbarn ausharrten und hofften, suchten die Fahnder fieberhaft nach Spuren. Die wichtigste: Der Geländewagen der Frau, der leer gefunden wurde.
Nicht weit davon sass ein Mann in einem Auto. Der 30-Jährige wurde von der Polizei befragt und verstrickte sich in Widersprüche. Vier Tage nach der Tat befreite die Polizei schliesslich aus seinem Haus das 13 Jahre alte Mädchen, das gefesselt und geknebelt tagelang im Keller gesessen hatte. Trotz des Mitleids mit dem Mädchen keimte Hoffnung auf. Waren auch die anderen drei noch am Leben?
Doch weitere vier Tage später führte der Baumpfleger die Ermittler schliesslich zu einem einsam stehenden hohlen Baum. In dem Stamm fanden die Polizisten die Leichen der drei anderen Entführten, eingewickelt in Abfallsäcke.
Nach ersten Erkenntnissen waren sie noch im Haus ermordet worden. Warum, das war auch eine Woche nach der Tat noch unklar. Nicht einmal, woher der 30-Jährige seine Opfer kannte, war geklärt. Offenbar hatte er sie aber beobachtet.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643977
2000 Föten lagen in Tempel
BANGKOK
Die thailändische Polizei hat in einem buddhistischen Tempel
mehr als 2000 Föten gefunden, die offenbar aus illegalen Abtreibungskliniken stammen.
Die Beamten waren dem strengen Geruch nachgegangen.
In Plastiktüten verpackte Föten. Bild: Keystone
Sie fanden zunächst mehr als 300 Föten. Am Freitag wurden weitere Ungeborene aus der Leichenhalle des Gebäudes geholt. Die Ermittler vermuten, dass die in Zeitungspapier und Plastiktüten gewickelten Föten heimlich abgetrieben wurden. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen.
In der Leichenhalle des Tempels werden normalerweise Tote bis zur Einäscherung aufbewahrt.
Laut der Polizei gestanden zwei Leichenbestatter, die Föten im Auftrag von Abtreibungskliniken gelagert zu haben. Wegen defekter Öfen habe sich ihre Einäscherung verzögert.
Das Gesundheitsministerium ordnete landesweite Razzien in Abtreibungskliniken an. Ausserdem nahm die Polizei eine 33-jährige Frau fest, die gestanden hatte, illegale Abtreibungen vorzunehmen. Ihr drohen zwischen fünf und zehn Jahren Haft.
Die grausigen Funde schockieren derzeit die thailändische Öffentlichkeit. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva sprach von einem gravierenden Problem. In dem südostasiatischen Land sind Schwangerschaftsabbrüche verboten, Ausnahmen gibt es nur nach einer Vergewaltigung oder wenn Gefahr für das Leben der Mutter besteht. Dennoch werden pro Jahr nach offiziellen Schätzungen rund 80'000 Schwangerschaften illegal abgebrochen.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643880
29 Bergleute nach Grubenexplosion in Neuseeland vermisst
WELLINGTON
Nach einer Explosion in einem neuseeländischen Kohlebergwerk werden 29 Kumpel vermisst.
Ob sie noch leben, ist nicht bekannt. Mehrere Arbeiter konnten sich nach Behördenangaben aus der Grube retten.
In dieser Grube in Neuseeland kam es zur Explosion (Archiv) Keystone
Kurz vor der Detonation sei kurzzeitig der elektrische Strom ausgefallen, sagte ein Sprecher der Polizei. Das habe möglicherweise die Ventilation in den Schächten beeinträchtigt und zu einer Ansammlung von Gas geführt.
Rettungskräfte stehen bereit, um in die Grube einzusteigen, sobald die Sicherheitsfreigabe erteilt wird. Die Betreiberfirma Pike River Coal bestätigte unterdessen die Gasexplosion, die Ursache sei aber noch nicht geklärt.
[align=center]Angesengte Bäume
Auf Fernsehbildern waren rund um die Öffnung eines Entlüftungsschachts auf dem Berg angesengte und geschwärzte Bäume zu sehen. Eine Hütte in der Nähe wurde von der offenbar heftigen Druckwelle aus dem Schacht umgeworfen.
Berichten zufolge untersuchten Experten Luftproben aus dem Entlüftungsschacht, um etwaige giftige oder explosive Gase im Stollen festzustellen. Erst wenn das Bergwerk für sicher erklärt werde, erhielten die Rettungskräfte grünes Licht, in die Zeche einzusteigen.
Die vermissten Kumpel tragen jeder einen Sauerstoffvorrat für 30 Minuten mit sich. Das sei genug, um die Schutzräume zu erreichen, in denen es genug Sauerstoff für mehrere Tage gebe, sagte der Vorsitzende von Pike River Coal, John Dow.
Tony Kokshoorn, der Bürgermeister des in der Nähe gelegenen Ortes Greymouth sprach von bis zu 30 verschütteten Bergleuten. Es sei noch unklar, in welcher Tiefe sich die Explosion ereignet habe, aber sie sei sehr stark gewesen, sagte er.
Bergwerkschef Peter Whittall sagte am Samstag (Ortszeit), 29 Bergleute würden vermisst - 16 Pike-River-Angestellte und 13 Vertragsarbeiter. Sie sollen zwischen 17 und 62 Jahre alt sein. Zunächst war von 27 Vermissten die Rede gewesen.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643650
Costa Rica geht vor Internationalen Gerichtshof
SAN JOSÉ
Im Grenzstreit mit Nicaragua hat Costa Rica den Internationalen Gerichtshof
(IGH) in Den Haag angerufen. Das teilte der Aussenminister des mittelamerikanischen Landes,
René Castro, am Donnerstag (Ortszeit) in der Hauptstadt San José mit.
Um diesen Flecken Land streiten sich Costa Rica und Nicaragua
Das Gericht solle eine «nach den internationalen Normen und Verträgen illegitime Situation beenden». Zunächst hatte Nicaragua angekündigt, den IGH anrufen zu wollen.
Costa Rica wirft Nicaragua vor, dass seine Soldaten im vergangenen Monat die Grenze überquert und auf einer Insel ein Lager errichtet hätten. Costa Rica, das seit 1948 keine Armee mehr hat, entsandte zusätzliche Sicherheitskräfte in das Gebiet.
Als Reaktion auf den Konflikt hatte die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) beide Seiten aufgerufen, ihre Sicherheitskräfte aus dem umstrittenen Gebiet abzuziehen und eine Verhandlungslösung zu suchen.
Nicaraguas linksgerichteter Staatschef Daniel Ortega hatte die OAS-Erklärung diese Woche allerdings als das Ergebnis einer «Verschwörung» bezeichnet, mit einem Austritt aus der OAS gedroht und angekündigt, den IGH anzurufen. Am Donnerstag rief die OAS eine Aussenministersitzung am 7. Dezember ein, um den Konflikt zu lösen.
Zwischen Costa Rica und Nicaragua gab es seit dem 19. Jahrhundert immer wieder Grenzkonflikte. Dabei ging es unter anderem um die Schifffahrtsrechte auf dem Grenzfluss Río San Juan, über den Nicaragua die volle Oberhoheit besitzt. Vor etwa einem Jahr hatte der IGH in einer Entscheidung Costa Rica bewaffnete Patrouillen auf dem Grenzfluss untersagt.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643647
«Discovery» startet frühestens am 3. Dezember
WASHINGTON
Die letzte Reise der US-Raumfähre «Discovery» bereitet der amerikanischen
Raumfahrtbehörde NASA weiter grosses Kopfzerbrechen. Wegen längerer
Reparaturarbeiten wurde der Start der ältesten US-Raumfähre erneut verschoben.
Technische Probleme verzögern den letzten Start der Raumfähre «Discovery» weiter Bild: Keystone
Der früheste Termin für den geplanten Start musste nun um drei Tage nach hinten verschoben werden. Frühestens am 3. Dezember könne der Space Shuttle abheben, teilte die NASA am Donnerstag (Ortszeit) mit.
Grund seien die anhaltenden technischen Probleme. Zuletzt entdeckten die Fachleute einen vierten Riss am Aussentank der Fähre. Die Schäden machten eine neue Sicherheitsanalyse notwendig, hiess es weiter.
Durch die neuerliche Verschiebung ist das mögliche Zeitfenster für einen Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) auf drei Tage geschrumpft - denn nach dem 6. Dezember lässt der Sonnenstand ein Andocken an der Internationalen Raumstation ISS nicht mehr zu. Der Shuttle würde überhitzen.
Ein Start wäre dann erst wieder Ende Februar möglich.
Für diesen Zeitraum ist aber bereits ein Start der US-Raumfähre «Endeavour» vorgesehen, dann endet das 30-jährige Raumfähren-Programm der NASA.
Erst vor zwei Wochen war ein geplanter Start der «Discovery» verschoben worden, nachdem während des Betankungsvorgangs ein Leck in einer Wasserstoff-Leitung aufgetreten war. Kurz darauf wurden Risse am Tank der Raumfähre entdeckt.
Mit der «Discovery» sollen sechs US-Astronauten, darunter eine Frau, zur internationalen Raumstation ISS fliegen. Mit an Bord soll auch «Robonaut 2» gehen - ein Roboter, der äusserlich einem Menschen ähnelt.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643646
US-Repräsentantenhaus verurteilt Wahlen in Burma
WASHINGTON
Das US-Repräsentantenhaus hat die Parlamentswahlen in Burma vom Anfang November
als einseitig und undemokratisch verurteilt. Die Abgeordneten verabschiedeten am Donnerstag
eine entsprechende Resolution. Allerdings hat diese lediglich symbolischen Charakter.
Das US-Repräsentantenhaus verurteilt Burma als undemokratisch
(Archivbild des US-Kongressgebäudes) Keystone
«Keine Regierung in Burma kann als demokratisch oder legitim angesehen werden, wenn Aung San Suu Kyi, die Nationale Liga für Demokratie und ethnische Nationalitäten nicht daran teilnehmen», heisst es in der Resolution in Anspielung auf die kürzlich freigelassene Oppositionspolitikerin und ihre Partei.
Der Militärjunta des Landes werfen die US-Parlamentarier vor, mit einer «fehlerhaften Wahl» ihre Macht festigen zu wollen. Die Abgeordneten forderten zudem die «sofortige und bedingungslose Freilassung» aller politischen Häftlinge.
Die Regierung müsse für Grundrechte wie Bewegungs-, Meinungs- und Pressefreiheit sorgen und die Einhaltung der Menschenrechte gewährleisten, hiess es.
Suu Kyi war am Wochenende freigelassen worden. Danach hatte sie ihre Rückkehr in die Politik des südostasiatischen Landes angekündigt und kämpft nun vor allem um das Fortbestehen ihrer offiziell aufgelösten Partei NLD.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internati...;art620,1643645
Ohne Rückflugticket zum Mars
Wenn es nach US-Wissenschaftlern geht, sollen Pioniere demnächst
den Mars besiedeln und den Planeten so zum neuen «Wilden Westen» machen.
Die Reise werde günstiger, wenn man ohne Rückfahrticket fliege.
Pioniere sollen den Mars besiedeln: Ein Astronaut, der an einer
520 Tage dauernden Simulation eines Flugs zum Mars teilnimmt.
Einmal zum Mars und kein zurück. Wie die Pioniere, die die Weiten des amerikanischen Westens besiedelten, so soll auch der Mars von Menschen kolonisiert werden, die nicht zurückblicken, fordern zwei amerikanische Wissenschaftler. Das sei schneller und kostengünstiger, argumentieren die beiden Forscher in ihrem Artikel «To Boldly Go» (auf Deutsch in etwa: Kühn voranschreiten) in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift «Jounal of Cosmology».
Ein Flug zum Mars dauert rund sechs Monate. Die notwendige Technologie existiere bereits oder stehe demnächst zur Verfügung, schreiben Dirk Schulze-Makuch von der Washington State Universität und Paul Davies von der Arizona State Universität in ihrem Artikel. Durch den Verzicht auf den Treibstoff und den Proviant für die Rückreise wäre ein One-Way-Ticket zum Mars etwa 80 Prozent günstiger. Wichtig ist den beiden aber, dass sie keine Selbstmordmission vorschlagen. «Die Astronauten würden sich auf den Weg zum Mars begeben in der Absicht, dort den Rest ihres Lebens zu verbringen, als Wegbereiter einer permanent besiedelten Kolonie auf dem Mars», schreiben sie.
Wenig Begeisterung bei der Nasa
Bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa stösst der Vorschlag auf wenig Gegenliebe. Zwar hat US-Präsident Barack Obama das Ziel ausgegeben, bis Mitte der 2030er Jahre eine bemannte Mission zum Mars zu entsenden, doch von einem One-Way-Ticket war nie die Rede. «Wir wollen unsere Leute zurückholen», sagt NASA-Sprecher Michael Braukus.
Davies war einer der ersten Vertreter der Theorie, dass der Samen des Lebens an Bord von Steinbrocken vom Mars auf die Erde kam. Seine Forschungsfelder umfassen die Kosmologie, Quantenfeldforschung und Astrobiologie. Schulze-Makuch hat bereits zwei Bücher über Leben auf fremden Planeten veröffentlicht. Sein Forschungsgebiet ist die Öko-Hydrologie - die Erforschung der Wasservorkommen auf Planeten und Monden in unserem Sonnensystem und welche Voraussetzungen sie für mikrobakterielles Leben bieten.
Geringere Lebenserwartung auf dem Mars
«Man würde ältere Menschen schicken, um die 60 oder so», sagt Schulze-Makuch. Filmfans denken hier sofort an «Space Cowboys», ein Streifen, in dem Helden älteren Semesters unter der Führung von Clint Eastwood die Erde vor der Zerstörung durch einen Asteroiden retten. Doch der Einsatz von Senioren-Astronauten wäre durchaus sinnvoll. Die Lebenserwartung der Pioniere würde sich durch die fehlende medizinische Versorgung und die erhöhte Strahlung spürbar verringern. Die Strahlung würde auch die Fortpflanzungsorgane schädigen, weshalb es anfangs nicht ratsam wäre, Siedler in zeugungs- und gebärfähigem Alter zu entsenden, sagt Schulze-Makuch.
Der Mars besitze ausreichend Schwerkraft, eine Atmosphäre, Wasser im Überfluss, Kohlendioxid und wichtige Mineralien - ausreichend Ressourcen, um den Pionieren längerfristig den Aufbau einer autarken Siedlung zu ermöglichen, schreiben die beiden Wissenschaftler. In ihrem Artikel schlagen sie die Entsendung von Zweier-Teams vor, von denen jeder in einem eigenen Raumschiff die Reise unternimmt. Nach der Ankunft könne das Gefährt ihnen als Behausung dienen. Weitere Kolonisten und Versorgungsraumschiffe würden folgen. Die ersten Missionen könnten ihrer Ansicht nach in 20 Jahren starten. Als Standort empfehlen sie eine grosse Eishöhle, die Schutz vor Strahlung biete und wo Wasser und Sauerstoff bereitstünden.
Die beiden Forscher rechneten damit, dass es schwierig sei, die Nasa für ihren Vorschlag zu begeistern. «Was wir bräuchten, wäre ein exzentrischer Milliardär», sagt Schulze-Makuch. «Es gibt Leute, die das Geld haben, um das zu verwirklichen.» Der britische Tycoon Richard Branson, PayPal-Gründer Elon Musk und Amazon-Chef Jeff Bezos sind bereits in der privaten Weltraumfahrt engagiert.
Theoretische Experimente mit der Einsamkeit im All
Zahlreiche Filmemacher haben mit ihren Mitteln bereits mit den Auswirkungen der Einsamkeit auf solch langwierigen Weltraummissionen experimentiert. Heraus kamen Filme wie «2001: Odyssee im Weltraum», «Solaris» oder «Moon».
Eine sorgfältige Auswahl und ein umfangreiches Training sowie permanenter Kontakt mit der Erde sollen den kräftezehrenden mentalen Stress einer solchen Reise reduzieren, schreiben die beiden Wissenschaftler. Die Auswirkungen langwieriger Weltraumaufenthalte auf die geistige Gesundheit von Menschen wurde bereits ausführlich untersucht. So wurde beobachtet, dass Depressionen und Schlafstörungen auftreten können und die Teilnehmer sich in die Haare geraten - Probleme, die auch auf dem Mars auftreten könnten. Das Wissen, dass es keine Möglichkeit zur Rückkehr zur Erde gebe, würde die Probleme wahrscheinlich noch verschärfen.
Trotz der Skepsis der Nasa sind sich Schulze-Makuch und Davies sicher, dass sich Menschen finden würden, die bereit wären, die notwendigen Opfer zu erbringen. Falls die Erde unbewohnbar werde, sei der Mars noch ein Rettungsboot für die Menschheit, argumentieren sie. «Wir leben auf einem verletzlichen Planeten», sagt Schulze-Makuch. «Asteroideneinschläge oder die Explosion einer Supernova können uns bedrohen. Wenn wir als Art überleben wollen, müssen wir uns im Sonnensystem und darüber hinaus ausbreiten.»
http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/techn.../story/11887499
Kunden ziehen ihr Geld von irischen Banken ab
Irische Banken bekommen die Unsicherheit der Kunden deutlich zu spüren:
Vor allem Firmenkunden ziehen aus Sorge über das marode Bankensystem Irlands ihr Geld ab.
Die Einlagen sanken um 13 Milliarden Euro: Passanten vor der teilverstaatlichten Anglo Irish Bank.
Bild: Keystone
Bei der angeschlagenen irischen Anglo Irish Bank (AIB) ziehen die Kunden massenweise Gelder ab. Seit Anfang Jahr sind die Einlagen der inzwischen teilverstaatlichten Bank um 13 Milliarden Euro gesunken, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Aufstellung hervorgeht.
Vor allem Firmenkunden haben angesichts der Sorgen über das marode Bankensystem Irlands ihr Geld abgezogen. Ihre geplante Kapitalerhöhung stockte die Bank am Freitag um 1,2 Milliarden Euro auf 6,6 Milliarden Euro auf.
Auch andere Institute spüren die Sorgen der Kunden
Auch andere irische Institute haben die Sorgen ihrer Kunden schmerzhaft zu spüren bekommen. Vergangene Woche hatte die grössere Bank of Ireland berichtet, dass Firmenkunden allein im vergangenen Vierteljahr 10 Milliarden Euro abgezogen haben.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU bereiten derzeit ein Rettungspaket zur Stabilisierung der Branche vor. Die Probleme des Bankensektors in Folge der Finanzkrise sind der wichtigste Grund für die Schuldenkrise des Landes.
Die Rettung verschiedener Institute treibt die staatliche Neuverschuldung in diesem Jahr auf 32 Prozent der Wirtschaftsleistung - mehr als zehn mal so viel wie von der EU erlaubt. Allein die Abwicklung der Krisenbank Anglo Irish wird bis zu 34 Milliarden Euro verschlingen.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/u.../story/11475922
Happige Steuernachzahlung für Porsche
Die Optionsgeschäfte des Ex-Porsche-Chefs mit VW-Aktien kommen den Stuttgarter Autobauer
teuer zu stehen. Porsche muss für Steuer- und Zinszahlungen über 600 Millionen Euro hinblättern.
Hat mit Optionsgeschäften milliardenschwere Gewinne gemacht: Der Autobauer Porsche.
Die milliardenschweren Optionsgeschäfte von Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking mit VW-Aktien werden für den Stuttgarter Autobauer teuer. Die Dachgesellschaft Porsche ( 50 2.09%) SE muss Steuer- und Zinszahlungen von 626 Millionen Euro begleichen.
Die Schwaben hatten dagegen geklagt, aber zur Sicherheit bereits Geld zurückgelegt. Diese Rückstellung von rund 1,35 Mrd. Euro wird nun aufgelöst, wie Porsche am Freitag mitteilte. Die übrigen 719 Millionen Euro werden in dem von August bis Ende Dezember 2010 laufenden Rumpfgeschäftsjahr beim Nachsteuerergebnis als Sondereffekt positiv zu Buche schlagen.
Porsche hatte mit milliardenschweren Gewinnen aus Optionsgeschäften eine Mehrheit der VW-Stammaktien erworben und den Konzern übernehmen wollen. Der Plan scheiterte jedoch. Volkswagen musste umgekehrt Porsche retten und gliedert den Sportwagenbauer nun in den Konzern ein, wobei noch Klagen hängig sind.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/u.../story/22609961
Das Imperium schlägt zurück
Die «dunkle Seite der Macht» muss einen empfindlichen Schlag hinnehmen, ihr Todesstern wird zerstört. Hoffnung keimt auf. Vergebens. Das Imperium des Bösen schlägt zurück.
Erkannt? «Star Wars», Episode IV und V – Für Experten der Streifen vielleicht viel zu oberflächlich zusammengefasst.
Egal. Irgendwie erinnern mich die aktuellen Debatten zur Wirtschaftspolitik an dieses Science-Fiction-Märchen.
Kaum zwei Jahre sind seit dem Höhepunkt der Finanzkrise vergangen, der schlimmsten weltweiten Wirtschaftskrise seit den 30er-Jahren, die nur aus einem Grund nicht zu einer ähnlich dramatischen Katastrophe wie damals ausgeartet ist: Weil die Politik diesmal – im Unterschied zu damals – anfänglich richtig reagiert hat.
Regierungen haben weltweit und teilweise sogar koordiniert Ankurbelungsprogramme aufgegleist, Zentralbanken haben im Eiltempo die Leitzinsen gesenkt und weitere Möglichkeiten gefunden, das vom Zusammenbruch bedrohte Finanzsystem mit Geldspritzen zu retten. Ja, man kann zu recht fragen, ob in den Details die Geldspritzen und Programme nicht besser, wirksamer und fairer hätten ausgestaltet sein können. Dennoch sollte eins klar geworden sein: Die Massnahmen haben die Weltwirtschaft vor dem schlimmsten Absturz bewahrt – in «Star Wars»-Speak: Die «helle Seite der Macht» hat einen Sieg davongetragen.
Die Freude daran währte aber nur kurz. Während sich Bücher und Artikel noch häuften, die vom Ende des alten Denkens – der «dunklen Seite der Macht» – kündeten, meldete sich diese bereits wieder imposant zurück.
Schon erobern sich Ideologien Boden zurück, die im Praxistest eben noch gigantisch gescheitert waren: Allen voran jene, wonach es der vollkommen unkontrollierte Wettbewerb stets am besten richtet. Das hat wichtige Konsequenzen: So ist zum Beispiel ausgerechnet die Konjunkturpolitik überall in Verruf geraten – die Stützungsmassnahmen der Regierungen genauso wie jetzt sogar die Geldpolitik der Notenbanken (dazu hier und hier). Damit hat die «dunkle Seite der Macht» sogar noch mehr Einfluss als vor der Krise. Nochmals: Dieser bereits wieder diskreditierten Wirtschaftspolitik verdanken wir, gerade eben noch einer zweiten Depression entgangen zu sein. Doch die Spuren von verhinderten Katastrophen verlaufen sich schnell. Dass die Arbeitslosigkeit in den USA und auch in Europa noch immer gigantisch hoch ist, geht dabei beinahe vergessen.
Und selbst die Banken – ja ausgerechnet die Banken – wagen wieder ernsthaft zu behaupten, sie dürften auf keinen Fall in ihrem Tun eingeschränkt werden, da sonst die wirtschaftliche Prosperität gefährdet würde. Und sie werden damit sogar ernst genommen. Egal, ob sie vor der Beschränkung von exorbitanten Boni oder vor hohen Eigenmittelvorschriften warnen. Schlimmer noch, eine Konsequenz der wieder erlangten Kraft der «dunklen Seite der Macht» ist gerade, dass Beschränkungen ausgeprägt zurückhaltend gefordert werden und so, dass sie umgangen werden können.
Warum nur hat die «dunkle Seite der Macht» so rasch wieder so viel Einfluss zurück erobert?
Liegt es an der allgemeinen Verwirrung, einer offenbar verbreiteten Art von intellektueller Lähmung, zu der die Krise auch geführt hat? Die Schweizer Sozialdemokraten mit ihrer aktualisierten esoterischen Forderung, den Kapitalismus abzuschaffen, liefern dafür noch den harmlosesten Hinweis. Wirklich von Bedeutung ist hier der Wahlerfolg der Republikaner in den USA – mit Wahlsprüchen wie jenem, dass der Staat vor allem das Problem, keinesfalls aber die Lösung sei. Viele glauben tatsächlich, für die hohe Staatsverschuldung sei die Obama-Administration verantwortlich. Dabei geht diese hautpsächlich auf die republikanische Regierung unter George W. Bush in den Boomjahren und die massiven Einnahmenausfälle infolge der Krise zurück (hier die Details) .
Oder sind tief eingefleischte Ideologien gegen sie widerlegende praktische Erfahrungen genauso immun wie ein Röhrenradio gegen die eletromagnetische Schockwelle nach einem Atombombeneinschlag?
Oder sind wir noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt? Vielleicht ist die Schlacht doch noch nicht entschieden. Hat die «dunkle Seite der Macht» wie in der «Star Wars»-Saga – nur einen Zwischensieg errungen? Fragen über Fragen...
http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindth...schlagt-zuruck/
Zürich[/color]
Der Paradeplatz als Toilette
120 Leute haben am Paradeplatz an einem «Shit-in» teilgenommen.
Die Massensitzung verlief allerdings sauber.
Ein Hornstoss, und dann hockten sie nieder.
Etwa 120 Leute, die meisten jüngeren Alters, nahmen an einem «Shit-in» teil.
Die Botschaft: «Fehlende sanitäre Anlagen führen zu Krankheit und Tod.»
Das Hilfswerk Helvetas hatte zum Flashmob aufgerufen und die WC-Rollen zur Verfügung gestellt.
Um 12.30 Uhr begaben sich etwa 120 Leute mitten auf dem Paradeplatz in die Hocke. Die Teilnehmer des sogenannten «Shit-in» wollten allerdings nicht ihre Notdurft auf dem teuren Pflaster verrichten, sondern mit der Aktion den heutigen Welttoilettentag bekannt machen.
«Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass 2,6 Milliarden Menschen kein WC haben», sagte Susanne Strässle vom Hilfswerk Helvetas, das zum Flashmob aufgerufen hat. In Nepal habe sie selbst schon beobachten können, wie die Menschen am selben Gewässer ihre Notdurft verrichten müssten, wo andere Wasser holten. «So entstehen Seuchen.»
Verschmutztes Trinkwasser sei eines der meistunterschätzten Probleme, die in Entwicklungsländern bestünden. Helvetas bildet deshalb vor Ort Handwerker zu Toilettenbauern aus, die dann in den Dörfern einfache Latrinen bauen. Sofern die Auftraggeber es vermögen, bezahlen sie Baumaterial und Arbeitskosten selber.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stad.../story/15333674
Kampf gegen Überhitzung
Chinas Notenbank zieht weiteres Geld aus der Wirtschaft
Die Märkte rechnen damit, dass China nicht umhin kann, die Leitzinsen weiter zu erhöhen,
um der Immobilienblase und der Inflation Herr zu werden. Als ersten Schritt hat die chinesische Zentralbank
die Mindesteinlagen der Geschäftsbanken erhöht, um weiter Geld aus dem Wirtschaftskreislauf zu ziehen.
Kunden an einer Immobilienmesse in China. (Bild: Reuters)
Im Kampf gegen steigende Konsumenten- und Immobilienpreise zieht die chinesische Notenbank weiteres Geld aus dem Wirtschaftskreislauf. Die Geschäftsbanken müssen ihre Mindesteinlagen bei der Zentralbank um 0,5 Prozent erhöhen, teilte sie am Freitag in Peking mit.
Die Zentralbank erhöhte damit die Mindesteinlage bereits zum fünften Mal in diesem Jahr. Mit dieser Massnahme wird den Geschäftsbanken Geld entzogen, welches sonst als Kredite an Konsumenten und Unternehmen weitergereicht werden könnte.
Die Inflationsrate in China war im Oktober mit 4,4 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren gestiegen. Die Immobilienpreise waren in den vergangenen zwölf Monaten um rund neun Prozent gestiegen.
http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/c..._1.8428666.html
Deutsche Marine nach tödlichem Unfall unter Zugzwang
Ausbildung auf Segelschiff gestoppt
Nach einem tödlichen Unfall auf dem Segelschiff «Gorch Fock» wird die Ausbildung
deutscher Marineoffiziere auf dem Traditionssegler vorerst ausgesetzt. Vor 53 Jahren wurde
die Ausbildung auf Segelschiffen nach dem Untergang der «Pamir» schon intensiv diskutiert.
Die «Gorch Fock» im Hafen von Hamburg. (Bild: Imago)
Die 1958 vom Stapel gelaufene «Gorch Fock» ist das Aushängeschild der deutschen Marine. Auf dem schneeweissen Dreimaster wurden in den letzten 50 Jahren mehr als 14'0000 Offiziere und Unteroffiziere ausgebildet. Nun liegt das Schiff in Brasilien vor Anker. Der Tod einer 25-jährigen Offiziersanwärterin hat das Ausbildungsprogramm vorerst gestoppt. Rund 70 Kadetten kehren mit dem Flugzeug nach Deutschland zurück.
Die junge Frau war Anfang November bei einer Übung aus der Takelage des Dreimasters gestürzt. Die genaue Unfallursache ist noch unbekannt, es handelt sich um den vierten Todesfall in der Geschichte der «Gorch Fock». Dass deshalb einzelne deutsche Medien nun von einem «Todesschiff» schwadronieren, ist bei der jahrzehntelangen Geschichte des Seglers weit hergeholt.
Lange Marinetradition
Die elegante Dreimastbark wird – einer langen Marinetradition folgend – als Ausbildungsschiff für die deutsche Kriegsmarine eingesetzt. Sämtliche angehenden Offiziere und Unteroffiziere müssen ihr seemännisches Handwerk auf dem Segler lernen. An Bord des Schulschiffes können von einer 85-köpfigen Stammbesatzung bis zu 138 Kadetten betreut werden.
Die Ausbildung auf einem grossen Segelschiff ist naturgemäss gefährlicher als auf einem heutigen Motorschiff. So geschahen drei tödliche Unfälle bei Stürzen aus der Takelage, eine Offiziersanwärterin ging 2008 in der Nordsee über Bord. Das Ausbildungskonzept werde nun überprüft, sagte ein Sprecher der deutschen Kriegsmarine.
Schulschiff gekentert
Vor 53 Jahren kam es in den Gewässern vor der südamerikanischen Küste zur Katastrophe, als die Viermastbark «Pamir» in einem schweren Sturm kenterte und sank. Dabei kamen 80 Besatzungsmitglieder, darunter 51 Kadetten der Handelsmarine, ums Leben. Die Pamir befand sich auf der Rückreise von Buenos Aires, als sie am 21. September 1957 im Atlantik in einen Hurrikan geriet.
In der schweren See begann sich die Ladung, 3750 Tonnen Gerste, zu verschieben, so dass das Schiff immer mehr in Schräglage geriet und schliesslich kenterte. Nur sechs Besatzungsmitglieder überlebten den Untergang, dessen Ursachen bis heute kontrovers beurteilt werden. Intensiv diskutiert wurde schon damals die Frage, ob es überhaupt noch zeitgemäss sei, Kadetten auf Segelschulschiffen auszubilden.
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/g..._1.8427246.html